Ich bin ja einer von denen, die einen kurzen Smalltalk mit dem Gegner vor der Partie zu schätzen wissen. Nur so zur Auflockerung bevor man in die unvermeidliche Ichwilldichfressen-Atmosphäre eintaucht.
Gewöhnlich wird man da gefragt, woher man kommt, ob man das erste Mal da ist, wie es einem gefällt, und selber lobt man das schöne Land und die Turnierorganisation, dann Shakehands und los geht’s.
Nicht so in Katalonien. Hat mich gestern mein Gegner gleich geradeheraus gefragt, ob Österreich die Unabhängigkeit des Katalanenreichs befürworten wird.
Hab ich dann schnell gesagt, weiss man nie was Politiker so machen werden. Und dann noch schneller die Diskussion umgeleitet auf die Sprache, dass ich leider nicht spreche und so. Und dann interessante Sprachdiskussion, Italienisch, Französisch, Katalanisch … Spanisch natürlich immer unerwähnt. Katalanen sind keine Spanier. Italiener oder Franzosen schon viel eher.
Jetzt aber endlich zum Kulinarischen. Ungewöhnlich genug, dass da noch nix von mir kam außer Schinken und Käse, da haben sich sicher schon einige von euch Sorgen gemacht.
Müsst ihr nicht.
Also ganz einfach: wenn ihr mal hier seid, mit der Metro nach Jaume I fahren und dann ab in die Fuzo in Richtung Santa Maria del Mar.
Da kann man dann nix mehr falsch machen, denn was nicht gut ist, hält sich bei dieser Tapasdichte nicht lang.
Gestern war ich im Celler de la Ribera. Entenleber, die dir im Mund zerfließt. Dann Chipirones, die landen bei mir immer auf dem Zettel, so vorhanden (die Chipirones, nicht der Zettel). Im Celler nur von den Sardellen die Finger lassen, das war nix.
Meine Partien?
Erwischt, du hast sie dir noch nicht angeschaut (Link im Abschnitt “Manchego und Trillerpfeifen”). Denn dann wüsstest du, warum ich die nicht groß erwähne.
Aber eigentlich Idealsituation: es kann nur noch besser werden!